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Dienstag, 23. Oktober 2012

Schutz gegen Irrlehren und Irrlehrer - Predigten

von Prälat Georg May

(...) Und noch eine letzte Frage: Was kön­nen wir denn tun, heute, um den Glau­ben zu erken­nen, zu bewah­ren und zu ver­tie­fen? Wir kön­nen uns an das hal­ten, was die junge Kir­che getan hat. 
So wie sie sich gegen­über den Irr­leh­rern ver­hal­ten hat, so kön­nen wir es auch tun, vor allem für eine solide Begrün­dung und Ver­tie­fung des Glau­bens sor­gen
Nicht bloß Rosen­kranz auf Rosen­kranz häu­fen, son­dern auch den­ken, nach­den­ken, sich Wis­sen ver­schaf­fen. Zu dem Anschluß an das Ver­hal­ten der alten oder viel­mehr der jun­gen Kir­che möchte ich drei Rat­schläge geben.

1. Sich fern­hal­ten von unbe­lehr­ba­ren Sek­tie­rern. Man kann mit sol­chen Leu­ten spre­chen, wenn man das genü­gende Wis­sen hat. Wer es nicht hat, der halte sich fern. „Führt doch nicht Streit um Worte“, mahnt der Apos­tel Pau­lus, „denn es nützt nichts, es bringt nur dem Ver­der­ben, der es hört.“ 
Und der hei­lige Johan­nes ist ganz ener­gisch: „Wenn einer zu euch kommt und diese Lehre (die Lehre des Evan­ge­li­ums) nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und ent­bie­tet ihm nicht den Gruß. Denn wer ihm den Gruß ent­bie­tet, der nimmt teil an sei­nen bösen Wer­ken.“ 
Ich halte es für völ­lig ver­fehlt, mit Ange­hö­ri­gen nicht­ka­tho­li­scher Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten öku­me­ni­sche Kir­chen­tage zu ver­an­stal­ten. Ich sehe darin den Ver­such, das Chris­ten­tum auf die Ebene des Pro­tes­tan­tis­mus her­ab­zu­sen­ken.

2. Unbe­lehr­bare, Häre­ti­ker, Sek­tie­rer müs­sen aus der Kir­che aus­ge­schlos­sen wer­den. Es muss eine Schei­dung zwi­schen Glau­ben und Unglau­ben, zwi­schen Gläu­bi­gen und Ungläu­bi­gen erfol­gen. Die auto­ri­ta­tive Fest­stel­lung von Irr­leh­ren und der Aus­schluß von Irr­leh­rern ist in ers­ter Linie Pflicht der kirch­li­chen Auto­ri­tä­ten. 
Aber wenn diese ihre Pflicht nicht erfül­len, dann müs­sen wir diese undank­bare Auf­gabe über­neh­men, indem wir mutig auf das Abge­hen vom Glau­ben hin­wei­sen. Ich werde nicht müde wer­den, den Herrn in Tübin­gen als einen Aposta­ten zu bezeich­nen. 
„Von uns sind sie aus­ge­gan­gen“, schreibt der Apos­tel Johan­nes, „aber sie waren nicht von uns, denn wären sie von uns gewe­sen, dann wären sie bei uns geblie­ben.“

3. Der dritte Rat, den ich gebe, heißt Anschluß an die Tra­di­tion. Wenn die Theo­lo­gen schwan­ken, wenn die Bischöfe unsi­cher sind, müs­sen wir uns den Weg der Wahr­heit sel­ber suchen. 
Diese Suche kann nur zum Anschluß an die kirch­li­che Tra­di­tion füh­ren. So rät es der Apos­tel Pau­lus. Im 15. Kapi­tel des 1. Korin­ther­brie­fes schreibt er: „Ich mache euch auf­merk­sam auf die Heils­bot­schaft, die ich euch ver­kün­det habe. Ihr habt sie ange­nom­men, ihr steht darin fest, durch sie wer­det ihr geret­tet, wenn ihr sie genauso fest­hal­tet, wie ich sie euch ver­kün­det habe. Sonst hät­tet ihr ver­ge­bens geglaubt.“ 
Der Apos­tel Johan­nes hat die­selbe Lehre uns ver­mit­telt. Er for­dert eben­falls den Anschluß an die Tra­di­tion. „Das bleibe in euch, was ihr von Anfang an gehört habt. Wenn das in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so wer­det ihr auch im Sohne und im Vater blei­ben.“

Die Wahr­heit, meine lie­ben Freunde, erringt man nur durch viele Kämpfe. Der Irr­tum kos­tet nichts.




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