Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Donnerstag, 18. Oktober 2012

Betrachtung zum Fest des hl. Evangelisten Lukas

1. Der heilige Lukas begnügte sich nicht damit, dass er mündlich und schriftlich die Lehre des Evangeliums verbreitete, sondern er war vor Allem bemüht, die Vorschriften des Evangeliums auch treu in seinem Leben zu beachten. Das Evangelium ermahnt uns zur Demut, zur Abtötung, zur Selbstverleugnung, zur Geduld, zur Reinheit und Keuschheit, zur Liebe Gottes und des Nächsten. Alle diese Tugenden hat der hl. Lukas in seinem Leben treu ausgeübt und suchte dem göttlichen Heiland im Leben und Leiden ähnlich zu werden. 

2. Auch wir sind Schüler des Evangeliums, wir sollen es fleißig lesen und betrachten und unser Leben nach seinen Vorschriften einrichten. Das Evangelium ist das erhabenste und schönste Buch der Welt, ein einziger Gedanke desselben genügt, dich zu einem Heiligen zu machen, wenn du ihn nur aufmerksam betrachtest und vollkommen erfassest. Suchst du das Evangelium fleißig kennen zu lernen*  und bist du bemüht, dein Leben nach seinen Vorschriften einzurichten? Verachtung der Welt, Selbstverleugnung, Demut, Liebe Gottes und der Menschen sind die Früchte des Evangeliums. Kannst du diese Früchte aufweisen? Denke täglich an das Wort des göttlichen Heilandes, dass es dem Menschen nichts nützt, wenn er die ganze Welt gewinnt, an seiner Seele aber Schaden leidet.

3. Der hl. Lukas war der Gehilfe und Gefährte des hl. Paulus im apostolischen Lehramte, in der Verkündigung des Evangeliums. Welche Gesellschaft suchen und haben wir? Wie sind diejenigen beschaffen, welche wir zu Freunden wählen? Werden wir durch ihre Grundsätze und Beispiele zur Tugend ermuntert, in der christlichen Liebe befestigt, zu allem Guten angeleitet? O wie glücklich wärest du, wenn du einen Freund und Gefährten hättest, der dem hl. Paulus ähnlich wäre, und der dich heiligen würde, wie er den Lukas heiligte! 

Oder verkehrst du vielleicht mit solchen, die dir das Gift verderblicher Grundsätze beibringen und dich durch böse Beispiele zu Sünden und Torheiten verführen? O hüte dich vor solchen Freunden, verlass sie und fürchte nicht, sie zu beleidigen, indem du mit ihnen brichst. Denn „besser ist es“, sagt der hl. Isidor, „den Hass der Bösen zu ertragen, als ihre Gesellschaft zu teilen.“

alles aus: Tagebuch der Heiligen und der Kirchenfeste, von Dr. Friedrich Hense, mit Imprimatur, Herder, 1875

*Das sollte man nur mit einer von der hl. katholischen Kirche autorisierten Auslegung versuchen, z.B. dieser.