hl. Eulogius von Cordoba stirbt für Christus |
zertrümmerten, gingen zur katholischen Kirche über und es blühte dort der heilige Glaube aufs Schönste, als im Jahre 711 von Afrika herüber die Mohammedaner oder Sarazenen, die grimmigsten Feinde des christlichen Namens, in das Land hereinbrachen, in blutigen Schlachten die Christen überwanden und beinahe des ganzen Reiches sich bemächtigten.—
Unter ihrer Herrschaft durften die Christen zwar ihre heilige Religion ausüben, mussten aber jährlich eine schwere Abgabe (d.i. Jizya) leisten.
Die Christen konnten natürlich die Lehre des Lügenpropheten Muhamed nicht lieben, und so geschah es, dass öfters die Eifrigsten aus ihnen diese Lehre bekämpften und ihren Abscheu dagegen ausdrückten. Dies veranlasste dann auch schwere Verfolgungen, und als mehrere Christen hingerichtet wurden, hielten es die Übrigen für Feigheit zu schweigen und ließen daher öffentlich ihren Abscheu gegen Muhameds Lehre merken.
Jetzt brach eine große, blutige Verfolgung aus. Die Christen hatten Vieles zu leiden, besonders aber zu Cordoba, der Hauptstadt des Reiches. Um dieselbe Zeit (850) lebte in dieser Stadt ein frommer Priester, Eulogius mit Namen. Er war ein Vater der Armen, ein'Tröster aller Leidenden und zugleich sehr bewandert in den Wissenschaften; selbst die Muhamedaner achteten ihn.
Als nun die Verfolgung ausbrach und viele Christen, unter diesen der Bischof von Cordoba und mehrere Priester in das Gefängnis geworfen wurden, da gab sich Eulogius alle Mühe, die Märtyrer zu trösten und zu ermutigen. Deshalb wurde auch er in das Gefängnis geworfen. Aber auch im Gefängnisse blieb er nicht müßig; er verfasste dort für die verfolgten Christen ein Buch „ Ermahnungen an die Märtyrer, in welchem er schöne Beispiele der heiligen Märtyrer aus der früheren Zeit vorführte, um dadurch seine gefangenen Mitbrüder zu trösten und zu stärken. Dieses Buch hatte er zwei Jungfrauen, Flora und Maria, gewidmet, welche sich um des Glaubens willen enthaupten ließen.
Einige Tage darnach wurde der Heilige mit seinen Gefährten in Freiheit gesetzt, war aber gezwungen, sich zu verbergen und seinen Aufenthalt bei einem Bischof zu nehmen, der es leider mehr mit den Muhamedanern als den Christen hielt. Eulogius wollte mit diesem Wolfe im Schafspelze keine Gemeinschaft halten und beschränkte sich bloß auf die Verkündung des Wortes Gottes und die heimliche Tröstung der heiligen Märtyrer.
So wurde der Heilige allen Christen in Cordoba und Umgegend eine kräftige Stütze, überallhin verbreitete sich der Ruhm seines Namens. Als daher der Erzbischof von Toledo starb, wurde er einstimmig zu dessen Nachfolger erwählt, konnte aber nicht mehr die heilige Weihe empfangen, sondern wurde mit seinem eigenen Blute zum Opfer Christi geweiht. Er ward nämlich gefangen genommen und zum Tode verurteilt.
Die Ursache davon war folgende: Eine Jungfrau mit Namen Leokritia, welche einer vornehmen muhamedanischen Familie angehörte, war schon von ihrer Kindheit an durch eine ihrer Verwandten im Christentum unterrichtet und" getauft worden. Ihr Vater und ihre Mutter, die dies merkten, mißhandelten sie Tag und Nacht, um sie zur Verleugnung des Glaubens zu bringen.
In ihrer Not wandte sie sich an Eulogius und ließ ihn bitten, dass er sie an einem Ort verbergen möchte, wo sie frei ihre heilige Religion ausüben könnte. Eulogius verhalf ihr zur Flucht aus dem väterlichen Hause und hielt sie einige Zeit bei seinen Freunden verborgen. Die Eltern aber suchten Tag und Nacht nach ihrer entflohenen Tochter und fanden sie endlich, als sie gerade mit Eulogius und andern Christen in einer Hauskapelle betete. Sogleich wurde Eulogius gefangen gesetzt und auf Anklage der Eltern mit Leokritia vor den Richter der Stadt geführt.
Als dieser den Heiligen fragte, warum er eine Tochter von dem Gehorsam gegen die Eltern abwendig gemacht habe, gab er die treffliche Antwort: „Es gibt Fälle wo man Gott mehr gehorchen muss, als den Menschen; dies ist aber besonders der Fall in Sachen des Glaubens. Der Glaube ist das Höchste für den Menschen, um des Glaubens willen muss man auch Vater und Mutter verlassen, wenn sie uns denselben rauben wollen. Übrigens, fuhr Eulogius ganz begeistert fort, will ich dir, o Richter, den Weg zeigen, der zum Himmel führt, wie ich ihn dieser Jungfrau gezeigt habe.
Dieser Weg ist Jesus Christus, der Sohn Gottes, der für uns Mensch geworden ist und am Kreuze gelitten hat. Bei ihm allein ist Wahrheit und Seligkeit; euer Muhamed, den ihr als Propheten verehrt, ist ein Betrüger."
Der Richter, ergrimmt über diese Worte drohte, ihn tot geißeln zu lassen; allein Eulogius erwiderte ihm voll Mut: „Martere mich, wie du willst, nie werde ich Jesum verleugnen!" Hierauf befahl der Richter, ihn vor den hohen Rat des Königs zu führen.
Einer der Räte nahm ihn auf die Seite und sprach: „Unwissende Menschen mögen wohl blind dem Tode entgegenlaufen; aber du als ein aufgeklärter Mann solltest nicht so wahnsinnig sein. Folge mir, stelle dich, als gäbest du nach; und du kannst dann nachher deine Religion wieder ausüben, wie du willst." „O guter Freund,"entgegnete Eulogius, „hättest du doch nur eine Ahnung von den Belohnungen, welche den Christen erwarten, der bis zum Ende ausharrt, du würdest mit Freuden allen irdischen Vorteilen entsagen, um dir jene zu erwerben; zugleich hob er laut an, die Lehre Jesu zu verkünden und zu verherrlichen.
Man wollte ihn aber nicht hören, sondern verurteilte ihn zum Tode. Auf dem Wege zur Richtstätte gab ihm ein Muhamedaner einen Backenstreich, weil er gegen Muhamed geredet hatte, worauf ihm der Heilige auch die andere Wange darbot und geduldig noch einen Backenstreich hinnahm. Er endete sein tatenreiches Leben am 11. März 859: vier Tage darnach wurde auch Leokritia enthauptet.
Die Christen legten weinend die Leichname in ein ehrenvolles Grab. Er wird abgebildet in bischöflicher Kleidung mit einem Schwerte in der Hand.
alles aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Stadtpfr. Georg Ott. 3. Auflage, Regensburg, Verlag von Friedrich Pustet, 1857.
Als nun die Verfolgung ausbrach und viele Christen, unter diesen der Bischof von Cordoba und mehrere Priester in das Gefängnis geworfen wurden, da gab sich Eulogius alle Mühe, die Märtyrer zu trösten und zu ermutigen. Deshalb wurde auch er in das Gefängnis geworfen. Aber auch im Gefängnisse blieb er nicht müßig; er verfasste dort für die verfolgten Christen ein Buch „ Ermahnungen an die Märtyrer, in welchem er schöne Beispiele der heiligen Märtyrer aus der früheren Zeit vorführte, um dadurch seine gefangenen Mitbrüder zu trösten und zu stärken. Dieses Buch hatte er zwei Jungfrauen, Flora und Maria, gewidmet, welche sich um des Glaubens willen enthaupten ließen.
Einige Tage darnach wurde der Heilige mit seinen Gefährten in Freiheit gesetzt, war aber gezwungen, sich zu verbergen und seinen Aufenthalt bei einem Bischof zu nehmen, der es leider mehr mit den Muhamedanern als den Christen hielt. Eulogius wollte mit diesem Wolfe im Schafspelze keine Gemeinschaft halten und beschränkte sich bloß auf die Verkündung des Wortes Gottes und die heimliche Tröstung der heiligen Märtyrer.
So wurde der Heilige allen Christen in Cordoba und Umgegend eine kräftige Stütze, überallhin verbreitete sich der Ruhm seines Namens. Als daher der Erzbischof von Toledo starb, wurde er einstimmig zu dessen Nachfolger erwählt, konnte aber nicht mehr die heilige Weihe empfangen, sondern wurde mit seinem eigenen Blute zum Opfer Christi geweiht. Er ward nämlich gefangen genommen und zum Tode verurteilt.
Die Ursache davon war folgende: Eine Jungfrau mit Namen Leokritia, welche einer vornehmen muhamedanischen Familie angehörte, war schon von ihrer Kindheit an durch eine ihrer Verwandten im Christentum unterrichtet und" getauft worden. Ihr Vater und ihre Mutter, die dies merkten, mißhandelten sie Tag und Nacht, um sie zur Verleugnung des Glaubens zu bringen.
In ihrer Not wandte sie sich an Eulogius und ließ ihn bitten, dass er sie an einem Ort verbergen möchte, wo sie frei ihre heilige Religion ausüben könnte. Eulogius verhalf ihr zur Flucht aus dem väterlichen Hause und hielt sie einige Zeit bei seinen Freunden verborgen. Die Eltern aber suchten Tag und Nacht nach ihrer entflohenen Tochter und fanden sie endlich, als sie gerade mit Eulogius und andern Christen in einer Hauskapelle betete. Sogleich wurde Eulogius gefangen gesetzt und auf Anklage der Eltern mit Leokritia vor den Richter der Stadt geführt.
Als dieser den Heiligen fragte, warum er eine Tochter von dem Gehorsam gegen die Eltern abwendig gemacht habe, gab er die treffliche Antwort: „Es gibt Fälle wo man Gott mehr gehorchen muss, als den Menschen; dies ist aber besonders der Fall in Sachen des Glaubens. Der Glaube ist das Höchste für den Menschen, um des Glaubens willen muss man auch Vater und Mutter verlassen, wenn sie uns denselben rauben wollen. Übrigens, fuhr Eulogius ganz begeistert fort, will ich dir, o Richter, den Weg zeigen, der zum Himmel führt, wie ich ihn dieser Jungfrau gezeigt habe.
Dieser Weg ist Jesus Christus, der Sohn Gottes, der für uns Mensch geworden ist und am Kreuze gelitten hat. Bei ihm allein ist Wahrheit und Seligkeit; euer Muhamed, den ihr als Propheten verehrt, ist ein Betrüger."
Der Richter, ergrimmt über diese Worte drohte, ihn tot geißeln zu lassen; allein Eulogius erwiderte ihm voll Mut: „Martere mich, wie du willst, nie werde ich Jesum verleugnen!" Hierauf befahl der Richter, ihn vor den hohen Rat des Königs zu führen.
Einer der Räte nahm ihn auf die Seite und sprach: „Unwissende Menschen mögen wohl blind dem Tode entgegenlaufen; aber du als ein aufgeklärter Mann solltest nicht so wahnsinnig sein. Folge mir, stelle dich, als gäbest du nach; und du kannst dann nachher deine Religion wieder ausüben, wie du willst." „O guter Freund,"entgegnete Eulogius, „hättest du doch nur eine Ahnung von den Belohnungen, welche den Christen erwarten, der bis zum Ende ausharrt, du würdest mit Freuden allen irdischen Vorteilen entsagen, um dir jene zu erwerben; zugleich hob er laut an, die Lehre Jesu zu verkünden und zu verherrlichen.
Man wollte ihn aber nicht hören, sondern verurteilte ihn zum Tode. Auf dem Wege zur Richtstätte gab ihm ein Muhamedaner einen Backenstreich, weil er gegen Muhamed geredet hatte, worauf ihm der Heilige auch die andere Wange darbot und geduldig noch einen Backenstreich hinnahm. Er endete sein tatenreiches Leben am 11. März 859: vier Tage darnach wurde auch Leokritia enthauptet.
Die Christen legten weinend die Leichname in ein ehrenvolles Grab. Er wird abgebildet in bischöflicher Kleidung mit einem Schwerte in der Hand.
alles aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Stadtpfr. Georg Ott. 3. Auflage, Regensburg, Verlag von Friedrich Pustet, 1857.