Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Dienstag, 31. Juli 2012

Wo findet man gute katholische Bücher?

Ein sehr gutes Buch ist der "Goffine"
Es gab laut Vorwort Zeiten, da haben Priester keine Paare getraut,
die nicht dieses Buch vorweisen konnten.
erhältlich HIER

MC von Demut Jetzt! fragte bei diesem Post nach den Quellen dieses Blogs. Falls das noch jemanden interessieren sollte:

Zvab.de

Meine Tipps zur Buchfindung dort:
  1. beten
  2. Thema bei zvab.de eingeben, unter sortieren auf "ältestes zuerst" einstellen
  3. nochmals beten
  4. auswählen und bestellen
Bei Nichtgefallen kann man alles zurücksenden.

Wenn man schon gute, alte katholische Bücher hat, die einem vom Stil zusagen, kann man in den Fußnoten nachsehen, was der Autor dort als Quelle zu interessanten Textstellen angibt oder hinten im Buch schauen, wo in alten Büchern oft weitere desselben Autors oder anderer guter Autoren empfohlen werden.
So kommt im Laufe der Zeit eine Sammlung zusammen.

Siehe auch: Ein Kardinal über katholische Bücher vor und nach dem Konzil (mit Video)

Wie die Indianer die heilige Eucharistie nannten

In der einst von Herder verlegten, von Jesuiten herausgegebenen Zeitschrift "Die katholischen Missionen" wurden schöne und  rührende Missionserlebnisse aus aller Welt geschildert, aber auch solche der schweren Verfolgung der Missionare durch die Heiden und Missionsmisserfolge wegen Verstockung der Heiden. Das folgende höchst Erfreuliche ist aus dem Jahrgang 1884:
"Wie tief und lebendig auch die neubekehrten Indianer das wundervolle Geheimnis des göttlichen Fronleichnams erfassen, davon erzählte derselbe Missionsbischof einige wirklich rührende Züge: Unsere Indianer nennen die heilige Eucharistie‚ die gute Medizin Gottes, welche das Herz stark macht‘.
Das ist der Name, den die Missionäre dem Sakrament der Firmung gegeben haben, allein die Indianer haben ihn auf die heilige Kommunion übertragen.

Es beweist, wie gut sie deren Natur erfassen. Ich fragte einst eine alte Indianerin, warum sie denn Christin geworden sei. ‚Weil ich‘, so erwiderte sie, ‚früher in meinen Nöten nichts besaß, um mein Herz zu stärken.‘ Sie hatte dies im heiligsten Sakrament gefunden." 
ganze Geschichte hier: Das heiligste Altarssakrament – Trost für Missionäre und Indianer

Montag, 30. Juli 2012

Die Einsetzung der Eucharistie durch Jesus Christus

Die Einsetzung der Eucharistie
Joos van Gent, 1474
Quelle

(...) In Kapharnaum hat Chris­tus die Ein­set­zung der Eucha­ris­tie ange­kün­digt. Er gab sei­nen Zuhö­rern zu ver­ste­hen, daß er ihnen sein Fleisch zur Speise und sein Blut zum Tranke geben werde. Diese Ankün­di­gung wird im Johan­nes­evan­ge­lium berich­tet. Von der Ein­set­zung der Eucha­ris­tie sagt Johan­nes nichts. Warum nicht? Weil er wußte, daß in den ande­ren Evan­ge­lien, die ja vor ihm geschrie­ben waren, bereits davon berich­tet war. Wir haben also heute die Auf­gabe, aus den drei übri­gen Evan­ge­lien, den soge­nann­ten Syn­op­ti­kern, und dem Apos­tel Pau­lus die Berichte über die Ein­set­zung der Eucha­ris­tie in ihrem Sinn zu erhel­len.

Alle Berichte stim­men darin über­ein, daß Jesus dem Sinne nach gesagt hat: „Das ist mein Fleisch, das für euch hin­ge­ge­ben wird, und das ist mein Blut, das für euch ver­gos­sen wird.“ Fleisch und Blut sind nach hebräi­scher Anschau­ungs­weise, die ja hier zugrun­de­liegt, nichts ande­res als die leben­dige Per­son. Das Fleisch ist der Mensch, die Gestalt des Men­schen in sei­ner geschöpf­li­chen – auch ver­gäng­li­chen – Ver­faßt­heit. Das Blut ist die Lebens­kraft im Men­schen, wie­derum als Teil für das Ganze, näm­lich für die leben­dige, kon­krete Per­son. 

Wenn wir also die Worte Jesu deu­ten wol­len, dann müs­sen wir sagen: Er hat sich in Fleisch und Blut selbst gege­ben. Er hat nicht tote Gegen­stände ver­macht, son­dern er hat unter den Gestal­ten von Brot und Wein sich selbst den Jün­gern dar­ge­bo­ten. Sein Leib ist ein Opfer­leib, sein Blut ist Opfer­blut. In den Gestal­ten von Brot und Wein setzt er sein Opfer, das er in weni­gen Stun­den voll­enden wird, gegen­wär­tig. Er hat damit nichts ande­res getan, als was er in sei­nem gan­zen Leben getan hat, näm­lich sich als den Inhalt der Lehre, sich als den Mit­tel­punkt des Glau­bens, sich als den Kern des Kul­tes selbst dar­zu­stel­len.

Viele, viele Aus­sprü­che und Hand­lun­gen des Herrn bezeu­gen, daß er sich als den Inhalt der Lehre und den Mit­tel­punkt des Kul­tes ver­stan­den hat. Er weiß sich über höchste Werte des Alten Bun­des erha­ben, über den Tem­pel, über Salo­mon, über Jonas, ja über die Engel. Er wen­det Worte, die auf Jahwe, den alt­tes­ta­ment­li­chen Gott, zutref­fen, auf sich an. Nie­mand hat eine Erkennt­nis von ihm außer dem Vater, und er ist der voll­mäch­tige Bot­schaf­ter des Vaters, er allein. Das Heil ist an Ihn gebun­den. Nie­mand kommt zum Vater als der, der durch Ihn den Weg nimmt. 

Das alles bezeugt, daß Jesus in sei­ner Abschieds­stunde nur das voll­endet hat, was er in sei­nem gan­zen öffent­li­chen Leben begon­nen hatte, näm­lich sich selbst als das Heil der Men­schen zu ver­kün­den.Wenn er das, was er in den Hän­den hält, als sei­nen Leib und als sein Blut bezeich­net, dann meint er damit die Sache. Er bezieht sich nicht nur auf das Gesche­hen, daß eben hier in einer sym­bo­li­schen Hand­lung sein Tod aus­ge­drückt wird, daß hier sein Tod, sein Todes­ge­schick in einer sinn­bild­li­chen Hand­lung wie­der­ge­ge­ben wird. Nein, er deu­tet aus­drück­lich auf die Dinge, die er in sei­nen Hän­den hält, und sagt, das sei sein Leib, und das sei sein Blut. 
Er sagt nicht: Das bedeu­tet mein Fleisch und mein Blut, son­dern er sagt: Das ist mein Fleisch und mein Blut. (...)
alles aus der Predigt: Die Ein­set­zungs­be­richte

Predigtreihe:

Das eucharistische Opfersakrament

Unterricht für das Fest des Hl. Ignatius von Loyola, Ordensstifters (31. Juli)

Der Hl. Ignatius, der ein besonderes Werkzeug in den Händen Gottes zum Schutze der katholischen Wahrheit gegen die verderblichen Irrlehren des 16. Jahrhunderts werden sollte, wurde im Jahre 1491 auf dem Schlosse Loyola aus einem vornehmen, edeln Geschlechte Spaniens geboren. 
Er war sehr feurigen und lebhaften Geistes, edler und wahrhaft ritterlicher Gesinnung und bekundete frühzeitig die vortrefflichsten Anlagen. Zuerst begab er sich als Edelknabe an den Hof des Königs Ferdinand; doch das Hofleben mit seinen vielen Festen und geistlosen Vergnügungen sagte dem feurigen und höher strebenden Jüngling nicht zu. 
Papst Gregor der Große mit den Heiligen
Ignatius von Loyola S.J. (links im Bild)
und Franz Xaver S.J.
Guercino, 1626
Quelle
Durchglüht von heißem Tatendrang und von Verlangen nach Ehre und Ruhm, wählte er den Soldatenstand. Hier gab er viele Proben seines Heldenmutes, besonders in der tapfern Verteidigung der durch die Franzosen belagerten Festung Pampeluna. Daselbst traf ihn, als er sich in der Bresche der Festungsmauer dem Feinde kühn entgegenwarf, eine Kanonenkugel und zerschmetterte sein Bein. 
Das sollte die Veranlassung zu seiner Bekehrung werden, da Gott in seiner unendlichen Erbarmung diesen tapfern Soldaten für einen bessern Kriegsdienst ausersehen hatte. Schwer verwundet wurde Ignatius nach dem Schlosse Loyola gebracht, wo man lange für sein Leben fürchtete. Obgleich wie durch ein Wunder vom nahen Tode befreit, mußte er doch noch lange an der schweren Wunde daniederliegen. 
Da verlangte er Romane, um sich durch Lesen die Zeit zu verkürzen. Bald hatte er die vorhandenen weltlichen Bücher gelesen und man fand kein anderes Buch mehr als das Leben Jesu und der Heiligen. Diese Lesung wollte ihm zwar anfangs nicht sonderlich gefallen, aber allmählich fing der Heilige Geist in seinem Herzen zu wirken an und flößte ihm Bewunderung für die großen Tugenden und Taten der Heiligen ein und gab so seinem bisher nur nach irdischem Ruhm und großen Taten begierigen Sinn eine andere Richtung. 
Nach einem heftigen inneren Kampfe entschloß sich der bisher so weltlich gesinnte Soldat, der Welt zu entsagen und in die Fußstapfen der Heiligen zu treten. Sobald er genesen war, begab er sich in die Benediktinerabtei Montserrat, wo er unter heißen Tränen eine Generalbeicht über sein ganzes Leben ablegte und sich in die Wege Gottes einführen ließ. Vor dem Bilde der allerseligsten Jungfrau gelobte er ewige Keuschheit, hängte sein Schwert neben dem Altare auf, schenkte seine ritterliche Kleidung einem Bettler und begab sich dann im armen Pilgergewande nach dem Städtchen Manresa, um in dem dortigen Hospitale dem Heilande in den Kranken zu dienen. 
Aus Furcht vor der Hochachtung, die man ihm im Spitale erwies, zog er sich bald in eine nicht weit entfernte Höhle zurück. 
Hier führte er ein Jahr lang durch Fasten, Geißeln und andere Mittel ein strenges Büßerleben, hatte auch unter den schrecklichsten Versuchungen zu leiden, wurde aber von Gott durch außerordentliche Erleuchtungen belehrt und verfaßte das wunderbare Buch „Von den geistlichen Übungen“. 

Seine innige Liebe zu dem göttlichen Heilande trieb ihn nach Rom und von da nach Jerusalem. Sie gab ihm auch den Mut, daß er noch in einem Alter von 33 Jahren die Anfangsgründe der Wissenschaften in Barcelona zu erlernen anfing, um an dem Seelenheile seiner Mitmenschen mit um so besserem Erfolg wirken zu können. 
Er vollendete seine Studien in Paris; daselbst verband er sich mit sechs gleichgesinnten Gefährten am Tage der Himmelfahrt Mariä im Jahre 1534 durch ein Gelübde, sich ganz der Ehre Gottes und dem Seelenheile des Nächsten zu weihen, und legte so den Grund zu dem Orden der Gesellschaft Jesu, der zuerst von Papst Paul III. und dann von andern Päpsten bestätigt wurde, und der, je segensreicher er für die Ehre Gottes und das Heil der Welt wirkt, um so wütender von den Gegnern des Glaubens beständig angefochten wird. Kampf gegen Irr- und Unglauben, Verbreitung christlicher Lehre und christlichen Lebens, religiöse Erziehung und Bildung der Jugend war seine Hauptaufgabe. 
Ignatius war zu Rom erster Vorsteher (General) des Ordens und war bis zu seinem seligen Ende allen seinen Ordensbrüdern und der gesamten katholischen Kirche ein leuchtendes Vorbild in allen christlichen Tugenden, der Demut insbesondere, der Selbstverleugnung und Abtötung, der innigsten Vereinigung mit Gott, des brennenden Seeleneifers und der glühenden Liebe zu Jesus Christus. Er starb, erschöpft von Arbeiten und Anstrengungen, mit freudestrahlendem, zum Himmel erhobenem Blicke im Profeßhause zu Rom am 31. Juli 1556. Zahlreiche Wunder verherrlichen sein Grab. 


Gebet 

O Gott, der du zur Verbreitung deines Namens deiner streitenden Kirche den heiligen Ignatius gegeben hast: laß uns auf seine Fürbitte und nach seinem Beispiele hier auf Erden so streiten, daß wir mit ihm im Himmel gekrönt zu werden verdienen – durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn ... Amen.

alles aus:
Goffine, Christkatholische Handpostille, Oder Unterrichts- und Erbauungsbuch,das ist kurze Auslegung aller sonn- und festtäglichen Episteln und Evangelien samt daraus gezogenen Glaubens- und Sittenlehren.Mit Messerklärung und Gebeten, Herder,1898

Sonntag, 29. Juli 2012

Warum man wegen schlechter Priester und Skandale niemals aus der katholischen Kirche austreten darf

Das erste Anrecht auf unsere Treue hat Gott. Treue müs­sen wir ihm hal­ten, Treue im Glau­ben, Treue im Leben. „Die ganze Welt ist wie ein Buch, darin uns auf­ge­schrie­ben in bun­ten Zei­len manch ein Spruch, wie Gott uns treu geblie­ben,“ hat Ema­nuel Gei­bel ein­mal gedich­tet. Die ganze Welt ist wie ein Buch, darin uns auf­ge­schrie­ben in bun­ten Zei­len manch ein Spruch, wie Gott uns treu geblie­ben. 
Wenn Gott uns treu ist, müs­sen auch wir ihm die Treue hal­ten. Treue im Glau­ben, Treue gegen­über sei­nen Gebo­ten

Gott ver­las­sen, meine lie­ben Freunde, heißt zugrunde gehen. Eine Seele, die nicht in Gott bleibt, wird sich selbst Ursa­che ihres Elends. Beim Pro­phe­ten Jere­mias heißt es: „Alle, die dich ver­las­sen, gehen zugrunde, wer­den zuschan­den. Die von dir abfal­len, wer­den in den Staub geschrie­ben, weil sie den Herrn, die Quelle leben­di­gen Was­sers, ver­las­sen haben.“ 
Treue zu Gott, Treue auch zu sei­ner Kir­cheZur Kir­che müs­sen wir uns hal­ten, müs­sen ihr die­nen, müs­sen sie mit unse­ren Tugen­den schmü­cken, müs­sen sie ver­tei­di­gen. 
Men­schen ver­las­sen die Kir­che wegen ande­rer Men­schen; sie ver­wei­sen auf untaug­li­che Bischöfe, auf schlechte Pries­ter. Sie wis­sen es, meine lie­ben Freunde, der letzte Pries­ter, der hier in Buden­heim den Dienst ver­rich­tete, hat sei­nen Dienst auf­ge­ge­ben, angeb­lich – angeb­lich! – um einer Frau wil­len. Aber er hat sich bemüht, im Pro­tes­tan­tis­mus als pro­tes­tan­ti­scher Pfar­rer unter­zu­kom­men. Die Pro­tes­tan­ten haben ihn abge­wie­sen.

Schlechte Pries­ter und schlechte Bischöfe sind kein Anlaß, die Kir­che zu ver­las­sen. Im 3. Jahr­hun­dert hat Ter­tul­lian, der Kir­chen­schrift­stel­ler, geschrie­ben: „Was folgt dar­aus, wenn ein Bischof, ein Leh­rer, ja selbst ein Mar­ty­rer der Lehre der Kir­che untreu wird? Wird dadurch die Irr­lehre wahr? Prü­fen wir den Glau­ben nach den Per­so­nen oder die Per­so­nen nach dem Glau­ben?“ Wie wahr, meine lie­ben Freunde. Was folgt dar­aus, wenn ein Bischof, ein Leh­rer, ja selbst ein Mar­ty­rer der Lehre der Kir­che untreu wird? Wird dadurch die Irr­lehre wahr? Prü­fen wir den Glau­ben nach den Per­so­nen oder die Per­so­nen nach dem Glau­ben? 
Und der Bischof Cyprian schrieb im glei­chen 3. Jahr­hun­dert: „Die Tren­nung von der Kir­che ist ein viel grö­ße­res Übel als die Übel, denen man durch die Tren­nung ent­ge­hen will.“

Wer sich von der Kir­che trennt, der trennt sich auch von Chris­tus. Man kann nicht Chris­tus treu blei­ben wol­len, wenn man sich von sei­ner Braut, der Kir­che, los­sagt. Um kei­nes Vor­teils wil­len, um kei­nes Nach­teils wil­len dür­fen wir dem Glau­ben die Treue auf­kün­di­gen. 
Da kann ich Ihnen eine Geschichte erzäh­len, eine wahre Geschichte, eine erlebte Geschichte: Nach dem Kriege kamen Mil­lio­nen Hei­mat­ver­trie­bene aus dem Osten Deutsch­lands in das Rest­deutsch­land, dar­un­ter auch viele Söhne von Bau­ern, deren Eltern einen schö­nen Bau­ern­hof beses­sen hat­ten, nun aber mit­tel­los waren. Ein sol­cher Bau­ern­sohn aus katho­li­schem Land, aus Schle­sien, kam in pro­tes­tan­ti­sches Gebiet zu einem gro­ßen Bau­ern. Er war anstel­lig und flei­ßig, er ver­stand und liebte die Arbeit des Bau­ern. Der Hof­be­sit­zer hatte keine Kin­der, und eines Tages sagte er zu dem hei­mat­ver­trie­be­nen Jun­gen: „Du sollst mei­nen Hof haben.“ Da leuch­te­ten die Augen des jun­gen Man­nes. Glück­lich, wie­der eine Scholle unter den Füßen zu haben, Bauer auf eige­nem Hofe zu sein. Doch der Hof­be­sit­zer fuhr fort: „Hier ist alles evan­ge­lisch. Das mußt du noch ändern. Da mußt du auch evan­ge­lisch wer­den.“ Der junge Mann wurde trau­rig. Den Glau­ben preis­ge­ben für einen Bau­ern­hof? Nein, das kam für ihn nicht in Frage. Er blieb Tage­löh­ner und hat den Bau­ern­hof fah­ren las­sen.

Hal­ten wir unse­rem Gott, hal­ten wir unse­rem Glau­ben, hal­ten wir unse­rer Kir­che die Treue, meine lie­ben Freunde. „Das Ende krönt das Werk, das Leben ziert der Tod. Wie herr­lich stirbt der Mensch, der treu war sei­nem Gott!“

alles aus der Predigt: Die hohe Tugend der Treue


Rat des hl. Pfarrers von Ars für schlaflose Momente

Gewöhnt euch an, meine Kinder: wenn ihr nachts erwacht, so versetzt euch im Geiste schnell vor den Tabernakel und sagt zum lieben Heiland
„Mein Gott, da bin ich, ich komme, um Dich anzubeten, zu lieben, zu preisen, Dir Dank und Liebe zu erweisen und Dir Gesellschaft zu leisten mit den hl. Engeln.“ 
Verrichtet eure Gebete, welche ihr kennt, und wenn es euch nicht möglich ist, zu beten, so verbergt euch hinter eurem Schutzengel und bittet ihn für euch zu beten.

aus: hl. Pfarrer von Ars, Katechesen, Rex Regnum Verlag, S.27


Die Wichtigkeit der Demut

1. Die Demut ist unumgänglich notwendig, um Gnade vom allmächtigen Gott zu erlangen. „Er widersteht dem Stolzen und gibt dem Demütigen seine Gnade.“ Der Stolz setzt dem Eintritt in unsere Seele eine unübersteigbare Schranke entgegen. Da wir aber ohne den Beistand der göttlichen Gnade nichts Gutes zu tun vermögen, so müssen wir wenigstens schon einen gewissen Grad der Demut haben, ehe wir etwas Gott Wohlgefälliges tun können. Im Verhältnis zur Demut, die wir besitzen, wird uns auch Gnade zuteilwerden, sowie jene übernatürliche Tugend, die wir erwerben wollen. 
Das erste also, was ich tun muss, um Gott zugefallen, ist    ich muss mich selbst demütigen.

2. Die Demut ist nicht nur unumgänglich notwendig, um Gnade von Gott zu erlangen – ohne sie sind wir auch Feinde Gottes. – Er widersteht dem Stolzen; der Stolze hat also Gott zum Gegner, wird von ihm als Feind betrachtet. Wie schrecklich ist es aber, Gott zum Gegner zu haben! Das war es ja, was die Teufel für ewig dem Fluche überantwortete. Die Demut war es hingegen, die die heiligen Engel in der Liebe Gottes, sowie in der vollkommenen Glückseligkeit für ewig bestätigte. 
Will ich also, dass Gott für mich und nicht gegen mich ist, so muss ich mich in der Demut üben.

3. Die Demut ist die notwendige Bedingung zum Eintritt ins himmlische Vaterland. „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder“, sagt der göttliche Lehrmeister, „so werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen.“ Er liebt die Demütigen, und diejenigen, welche vom Geist der Demut beseelt sind, brauchen Tod und Gericht nicht zu fürchten.

4. „O Gott, bin ich wahrhaft demütig?“ Wohnt nicht noch in meinem Inneren der Geist der Hoffart (des Stolzes), der so hassenswert ist in Deinen Augen? 
Treibe weit von mir allen Stolz, erfülle mich mit dem Geiste wahrer Demut, damit ich Deiner und Deines Himmels würdig werde.“

alles aus: Die Schule der Demut, Kurze Betrachtungen  für alle Tage des Monats, von R.F. Clarke S.J., Dülmen, Laumann´sche Verlagsbuchhandlung, 1900, mit Imprimatur

Erklärung der Epistel des 9. Sonntags nach Pfingsten

in der Forma extraodinaria des römischen Ritus:
Epistel des Hl. Paulus an die Korinther
 I. 10, 6 - 13
Brüder! Lasset uns nicht des Bösen gelüsten, gleichwie auch jene sich gelüsten ließen. Werdet auch nicht Götzendiener, gleichwie einige von ihnen, wie geschrieben steht: Das Volk setzte sich, zu essen und zu trinken, und sie standen auf, zu tanzen. Lasset uns nicht Hurerei treiben, wie einige von ihnen Hurerei trieben, und an einem Tage dreiundzwanzigtausend umkamen. Lasset uns Christum nicht versuchen, gleichwie einige von ihnen (ihn) versuchten und durch die Schlangen umkamen. Murret nicht, wie einige von ihnen murrten und durch den Würgeengel umkamen. Alles dieses aber widerfuhr ihnen als Vorbild; es ist nämlich zur Warnung geschrieben für uns, die wir in den letzten Zeiten leben. Wer demnach  meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle. Lasset euch von keiner Versu­chung ergreifen, außer von einer menschlichen (erträgllichen). Gott aber ist getreu; er wird euch nicht über eure Kräfte versuchen lassen, sondern bei der Versuchung auch den Ausgang geben, dass ihr aus­harren könnet.

Zwei schöne Lehrstücke gibt uns der Apostel Paulus in der heutigen Epistel, wovon das erste lautet: dass man nicht nach unzulässigen Dingen Gelüste tragen solle.

Sind denn auch die Gedanken und Begierden Sünden?

Ja, so oft man dadurch unerlaubte Dinge begehrt oder wissentlich und freiwillig darin sich belustigt; denn um der Gedanken willen sind unsere Werke gut oder bös, je nahcdme die Gedanken gut oder bös sind. - Ler­ne die bösen Gedanken gleich auf der Stelle ausschlagen, namentlich die unreinen.


Welches ist das andere Lehrstück?

Dass man Gott nicht versuchen soll.
_____

Von der Vermessenheit


Was heißt: Gott versuchen?

Es heißt: vermessentlich eine Probe oder ein Zeichen der Allmacht, Vor­sehung oder Gerechtigkeit Gottes verlangen. Es wäre das eine schwere Sünde gegen das erste Gebot Gottes (5 Mos 6, 16); man nennt sie Ver­messenheit.


Wie wird diese Sünde begangen?

1. Wenn man ohne Ursache begehrte, dass die Glaubenssachen durch ein Wunderzeichen kundgetan oder bekräftigt würden; 2. wenn man sich selber in Leibes- und Lebens- oder Seelengefahr stürzte in der Erwartung, Gott werde einen daraus erretten; 3. wenn man in einer ge­fährlichen Krankheit oder Leibesschaden die gewöhnlichen oder natürli­chen Mittel (z. B. vom Arzte) verwerfen und sich allein auf Gottes Hilfe verlassen wollte.
Wir lernen auch aus dieser Epistel, dass man wider die Anordnungen Gottes nicht murren soll, wie ehedem Core, Dathan und Abiron ge­tan haben und dafür von Gott schrecklich gestraft worden sind. (4 Mos 16, 8 ff.). Auch werden wir darin wider die schweren Anfechtungen getröstet.


Was soll uns in schweren Anfechtungen trösten?

Die Überzeugung, das Gott uns nicht über unsere Kräfte werde versu­chen lassen, sondern dass er uns durch seine Gnade die Versuchung werde erträglich machen.


alles aus:
Goffine, Christkatholische Handpostille, Oder Unterrichts- und Erbauungsbuch,das ist kurze Auslegung aller sonn- und festtäglichen Episteln und Evangelien samt daraus gezogenen Glaubens- und Sittenlehren.Mit Messerklärung und Gebeten, Herder,1898

Samstag, 28. Juli 2012

Die Tugenden - Predigten


Freitag, 27. Juli 2012

Salvator Mundi - Retter der Welt

Salvator Mundi
von Andrea Previtali
Quelle
Seine Finger zeigen drei, 
weisen hin auf die allerheiligste Dreifaltigkeit,
deren zweite Person 
eine menschliche Natur angenommen hat,
um die Menschen von den Folgen der Sünde zu retten.

Dass die mit übermenschlichen Eigenschaften versehene, fiktive Figur von Superman auch rot und blau trägt und erstmals öffentlich 1933 in The reign of Super-Man  ("Die Herrschaft des Super-Man, des Übermenschen") erschien, analog zum Christkönigstum, halte ich nicht für Zufall. Ebensowenig wie die Tatsache, dass "Superman" anfangs ein "Böser" war, der wenig später von seinen Erfindern zum "Kämpfer für das Gute" generalüberholt wurde.


Früher wußte man noch, dass der Teufel Gott nachäfft und dabei immer nur im Auge hat, die Menschen vom Heiland und Seiner einzigen Kirche, der katholischen, wegzuziehen und sie dabei so gut wie möglich zu unterhalten, damit sie abgelenkt sind und nicht merken, was vor sich geht.

Jeder kennt heute Superman, aber wer weiß noch, was Salvator Mundi heißt? Und wer weiß, warum die Menschen durch ihren einzig wahren Retter Jesus Christus gerettet werden mussten?



Siehe auch die Predigtreihe: Wer ist dieser Jesus? 





Empfehlung in das göttliche Herz


Vir dolorum - Der Schmerzensmann
Tot Sint Jans Geertgen
Ich empfehle mich mit allen meinen Sünden in das heilige, verwundete Herz, das die göttliche Liebe am Kreuz als den Quell ewigen Lebens erschlossen hat. Dort entströmte das heilige, kostbare Blut, womit wir alle erlöst sind. 

Lieber Herr, reinige mich von all meinen Sünden in dem kostbaren Blute, das aus Deinem liebreichen Herzen floss, als Du aus Liebe, um unserer Sünde willen, nackt und bloß am Kreuze hingest.

In Deine heiligen Wunden verberge ich mich.
In die Tiefe Deiner Gottheit versenke ich mich. 

In die Wunde Deines gütigen Herzens, milder Herr, fliehe ich.
Vor allen Sünden, die mich von Dir trennen, bewahre mich. 
Amen.
Kreuzherrenkloster Marienvrede
alles aus: Deutsche Herz-Jesu-Gebete des 14. und 15. Jahrhunderts, Karl Richstätter S.J., Verlag Kösel & Pustet, 1926



Donnerstag, 26. Juli 2012

Ein zeitgenössischer Exorzist äußert sich über Europa

via CNS
In Europa wird versucht, ein modernes Babylon aufzubauen; eine Welt ohne Gott, sagt der Priester in dem Video u.a.


Siehe auch:
Der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe

Zum Fest der einzigen Großmutter Jesu Christi, der hl. Anna



Anna selbdritt
von links nach rechts. die allerseligste Jungfrau Maria,
das Jesuskind und seine Großmutter, die hl. Anna
Quelle

Von dieser gottesfürchtigen Frau magst du lernen, wie man den Kindersegen zu betrachten hat. 

Dass Eheleute wünschen, Gott möge Ihnen auch Kinder schenken, ist ganz natürlich; aber ob dieser Wunsch vor Gott auch wohlgefällig ist, das hängt davon ab, warum man es wünscht. Wenn du es wünschest wegen des Vergnügens, das Eltern an den Kindern haben, oder weil sie dir eine Stütze im Alter sein können, oder weil du für deinen Namen oder dein Vermögen Erben haben möchtest: so ist eben dein Wunsch weltlich und eigennützig. 
Anna wünschte zwar auch Nachkommenschaft, weil es zu ihrer Zeit und bei ihrer Nation als Schande galt, wenn man keine Kinder hatte; aber die Hauptsache war ihr zuletzt doch, dass sie ein Kind habe, durch welches Gott verherrlicht werde
Vorstellung der Jungfrau Maria im Tempel
Giotto die Bondone
Sobald sie die Verheißung hatte, dass ihr Wunsch in Erfüllung gehe, so opferte sie dem Herrn alsbald das verheißene Kind, und es war ihr so sehr ernst damit, dass sie sich willig von dem einzigen, erst drei Jahre alten Kind trennte, um es im Tempel zur gottgeweihten Jungfrau erziehen zu lassen. 
Denk wohl, wenn du Kinder hast, sie gehören eigentlich Gott, nicht Dir!
Darum erziehe sie auch für Gott, dazu hat er sie dir anvertraut und dir eigentlich nur in Pflegschaft gegeben. Frag deshalb ja nicht, wenn es sich um Erziehung, Stand und Versorgung eines Kindes handelt, was vorteilhaft, rühmlich, angenehm sei für das Kind oder dich und die Familie, sondern was Gottes Wille und Bestimmung sein möge.

Die Mutter der allerseligsten Jungfrau Maria ist von den ältesten Zeiten her in großer Verehrung gestanden bis auf den heutigen Tag. Im Morgenland und Abendland sind Kirchen erbaut worden, zu ihrer Verehrung; und es werden viele Wunder erzählt, wodurch denen Hilfe zuteil wurde, welche die hl. Anna um ihre Fürbitte vertrauensvoll angerufen haben.

Alles aus: Legende oder christlicher Sternenhimmel von Alban Stolz, Herder, 1909, mit Imprimatur


Ein schönes altes Gebet zur hl. Anna findet sich HIER
Wie Karl der Große die Reliquien der hl. Anna fand HIER



Das unnütze Wort

"Ich sage euch aber, die Menschen werden über jedes unnütze Wort, das sie reden, am Tage des Gerichtes Rechenschaft geben müssen." (12 Matth. 36)


Dieses wenig beachtete Heilandswort bedeutet nach dieser hervorragenden Bibelausgabe:
"Da die Worte die Beschaffenheit des Herzens kundgeben, werden sie mit Recht vor Gottes Gericht geprüft werden. Ein unnützes Wort ist ein Wort, das gesprochen wird, ohne dass der Redende seinen eigenen oder eines anderen Nutzen dabei im Auge hat. (Hieronymus, Thomas)"

Mittwoch, 25. Juli 2012

Warum lässt Gott zu, dass uns Ungemach zustößt?

Die katholische Antwort findet sich HIER auf dem Blog des herausragend gebildeten Konvertiten zur katholischen Kirche, Dr. Taylor Marshall, der früher anglikanischer Priester war.
Wie man jedoch an einigen Kommentaren sehen kann, möchte diese Antwort nicht jeder hören, obwohl vom hl. Paulus angefangen kein Heiliger je etwas anders gesagt hat.


Der Inhalt des Büchleins "Der Wille Gottes" vom hl.Kirchenlehrer Alfons Maria von Liguori, das Dr. Taylor Marshall zu diesem Thema u.a. empfiehlt, findet sich im Internet auf deutsch online gestellt hier (Link im Post ganz unten).


Verschiedene Posts über den Wert der Leiden: Hier





Sieben Gründe warum Kinder Segen bringen

katholische Familie in Italien,
gesegnet mit vielen Kindern

1. Die kin­der­frohe Fami­lie wird von Gott geliebt; denn Gott ist ein Freund des Lebens. Er hat der Fami­lie das Ziel gesetzt, die­ses Leben in ihrem Schoße zu erzeu­gen und zu ber­gen. „Wo Kin­der sind, da ist Gott“, sagt der Volks­mund. Kin­der sind eine Brü­cke zum Him­mel. Selbst­ver­ständ­lich ver­meh­ren meh­rere Kin­der auch die Sor­gen. Aber wo viele Sor­gen sind, da ist Gott; denn Gott nimmt sich derer an, die in Ach­tung vor sei­nem Wil­len und in Ehr­furcht vor sei­nem Gesetz diese Sor­gen auf ihre Schul­tern gela­den haben. Gott ist ein Freund des Lebens und brei­tet seine Wohl­ta­ten über die aus, die den Geset­zen des Lebens treu blei­ben.

2. In der kin­der­fro­hen Fami­lie ist die Erzie­hung leich­ter; denn Kin­der erzie­hen sich selbst. Wenn man das erste Kind gut erzieht, hat man für die fol­gen­den Kin­der eine her­vor­ra­gende Grund­lage geschaf­fen. In der kin­der­fro­hen Fami­lie müs­sen die Kin­der not­wen­di­ger­weise die Tugen­den ler­nen, die sie ein­mal im Leben brau­chen, näm­lich rück­sichts­volle Beschei­den­heit, Selbst­lo­sig­keit, tei­len ler­nen, Zuwen­dung zu dem ande­ren, Hilfs­be­reit­schaft. Das ist in einer kin­der­fro­hen Fami­lie gewis­ser­ma­ßen auto­ma­tisch zu ler­nen. Die Kin­der sind ver­an­laßt, die Tugen­den aus­zu­bil­den, die man eben braucht. Umge­kehrt ist in einer kin­der­ar­men Fami­lie die Gefahr – die Gefahr! –, daß das Ein­zel­kind oder auch die zwei Kin­der bestimmte Tugen­den nicht ler­nen. Es häuft sich oft auf das Ein­zel­kind ein Erwar­tungs­druck, und wehe, wenn es die­sem Erwar­tungs­druck der Eltern nicht ent­spricht. Dann gera­ten die Eltern in Ver­zagt­heit und Ver­zweif­lung. Auch besteht die Gefahr, daß ein Ein­zel­kind immer domi­nie­ren will. Ich habe mein gan­zes Leben mit Jugend­li­chen zu tun gehabt, und ich weiß, wovon ich rede. Das Ein­zel­kind ist in Gefahr, stets die erste Rolle spie­len zu wol­len und sich nicht ein­ord­nen und unter­ord­nen zu kön­nen. Ich sage „in Gefahr“, es muß nicht so sein, aber die Gefahr ist ohne wei­te­res gege­ben.

3. Die kin­der­frohe Fami­lie ist, wenn die Eltern gesund sind, in der Regel gesün­der als die kin­der­arme; denn es ist nun ein­mal die Bestim­mung der Frau, Kin­der zu gebä­ren. Ein Arzt hat ein­mal das Wort gespro­chen: „Die Frauen wer­den nicht krank an den Kin­dern, die sie gebä­ren, son­dern an denen, die sie nicht haben.“ Nach Got­tes Wil­len soll in der Ehe die Geburt die Frau zu der Mut­ter machen, die Gott in ihr sehen will. Und die Kin­der, die in einer gesun­den, von gesun­den Eltern stammen­den Fami­lie gebo­ren wer­den, sind in der Regel gesün­der als ein etwa ver­zär­tel­tes, ver­weich­lich­tes und ver­wöhn­tes Ein­zel­kind. Denn das ist wie­derum die Gefahr, daß ein sol­ches Ein­zel­kind ver­wöhnt, ver­zär­telt und ver­weich­licht wird, daß man ihm alles zu erspa­ren sucht, um es ja nicht zu gefähr­den. Aber man muß die Kin­der gefähr­den, sie müs­sen Gefah­ren auf sich neh­men, um für das Leben taug­lich zu wer­den.
Es ging ein­mal ein Mann aus der Stadt mit einem Bau­ern über die Fel­der. Dabei stellte er fest, daß das Win­ter­ge­treide mehr Frucht trug als das Som­mer­ge­treide. Da fragte er den Bau­ern: „Ja, wie kommt denn das?“ Der Bauer nickte, neigte den Kopf und meinte: „Das kommt daher, daß das Win­ter­ge­treide eine harte Jugend hat.“ Es ist in einer kin­der­fro­hen Fami­lie die Wahr­schein­lich­keit grö­ßer, daß die Kin­der abge­här­tet und gestählt für das Leben hin­aus­ge­hen. Es ist nicht wahr, daß spä­tere Kin­der etwa weni­ger gesund sind als frü­here. Spä­tere Kin­der sind oft aus­ge­gli­che­ner und kör­per­lich und see­lisch bes­ser aus­ge­rüs­tet als frühe Kin­der.

4. Es besteht die Wahr­schein­lich­keit in einer grö­ße­ren Fami­lie, daß eher ein Kind Über­durch­schnitt­li­ches leis­tet als in einer Zwerg­fa­mi­lie. Es ist schon in der Lot­te­rie so; wenn man meh­rere Lose kauft, hat man eine grö­ßere Chance nach den Wahr­schein­lich­keits­ge­set­zen, als wenn man nur ein ein­zi­ges Los kauft, einen Gewin­ner zu machen. Und so ist es auch in einer kin­der­fro­hen Fami­lie. Wir haben viele Bei­spiele von über­durch­schnitt­lich Begab­ten, die aus kin­der­rei­chen Fami­lien stam­men. Der geniale Feld­herr Prinz Eugen war das fünfte Kind sei­ner Eltern. Johann Wolf­gang von Goe­the war das sechste Kind sei­ner Eltern. Mozart war das sie­bente Kind sei­ner Eltern, und der lie­bens­wür­dige Franz Schu­bert war das vier­zehnte Kind sei­ner Eltern. Was wäre gewe­sen, wenn die Eltern sich die­sem Leben ver­wei­gert hät­ten? Wel­che Werte wären uns ver­lo­ren gegan­gen! Auf wel­che Erschei­nun­gen, auf wel­che genia­len Per­sön­lich­kei­ten hät­ten wir ver­zich­ten müs­sen!

5. Es ist auch die Wahr­schein­lich­keit grö­ßer in einer kin­der­fro­hen Fami­lie, daß Pries­ter- und Ordens­be­rufe aus ihr her­vor­ge­hen; denn die kin­der­frohe Fami­lie ist ein bes­se­rer Nähr­bo­den für Pries­ter- und Ordens­be­rufe als die Zwerg­fa­mi­lie. Warum? Weil man in der kin­der­fro­hen Fami­lie Tugen­den aus­bil­det, die für den Pries­ter und für den Ordens­mann oder für die Ordens­frau not­wen­dig sind: Ein­fach­heit, Beschei­den­heit, Rück­sicht­nahme, Dienst­be­reit­schaft; aber auch Gott­ver­trauen, Erge­ben­heit in Got­tes Wil­len, Fröm­mig­keit. Immer war die kin­der­frohe Fami­lie ein bes­se­rer Nähr­bo­den für Pries­ter- und Ordens­be­rufe als die kin­der­arme Fami­lie.
Der hei­lige Papst Pius X. stammt aus einer Fami­lie von neun Kin­dern. Ket­te­ler, der große Main­zer Bischof, kommt eben­falls aus einer Fami­lie von neun Kin­dern. Graf Max von Galen, der Bischof von Müns­ter, ließ, als er Bischof wurde, ein Bild dru­cken, auf dem zu lesen stand: „Ich bin das drei­zehnte Kind in unse­rer Fami­lie, und ich danke mei­ner ein­zi­gen Mut­ter ewig, daß sie den Mut hatte, auch das drei­zehnte Kind von Gott anzu­neh­men; denn nur dadurch konnte ich Pries­ter und Bischof wer­den.“
Vor eini­ger Zeit war ich in einem klei­nen baye­ri­schen Wall­fahrts­ort. Neben der Wall­fahrts­kir­che steht ein Haus für den Pries­ter. Das Haus ist leer. Ich fragte eine alte Dame, die mit einem Enkel­kind in der Nähe war: „Ja, wohnt denn hier kein Pries­ter mehr?“ Da gab sie mir zur Ant­wort: „Wie soll es denn Pries­ter geben, wenn es keine Kin­der gibt?“

6. Wenn in einer Fami­lie meh­rere Kin­der sind, ist die Wahr­schein­lich­keit grö­ßer, daß die Eltern in ihrer Schwä­che und in ihren betag­ten Zei­ten Unter­stüt­zung und Hilfe fin­den als da, wo nur ein ein­zi­ges Kind oder zwei Kin­der sind. Es ist für die Eltern bes­ser gesorgt, wenn sie meh­rere Kin­der haben, als wo nur ein ein­zi­ges Kind diese Sorge über­neh­men soll. Es kann ja auch der Tod zugrei­fen und seine kalte Hand das ein­zige Kind holen. Die Trauer über das ein­zige Kind ist nicht grö­ßer als die Trauer über ein Kind, das aus einer kin­der­rei­chen Fami­lie stirbt; denn ein jedes Kind ist gleich wert­voll, den Eltern und vor Gott. Aber es blei­ben dann immer­hin noch andere übrig, die diese Auf­gabe, die Eltern zu umsor­gen, im Alter über­neh­men kön­nen.

7. Es ist in der kin­der­fro­hen Fami­lie das Glück des ewi­gen Him­mels zu beden­ken. Was dür­fen Eltern dank­bar und froh sein, wenn sie in die Ewig­keit ein­ge­gan­gen sind und sie erle­ben, wie ein Kind nach dem ande­ren zu ihnen kommt, um sich mit ihnen in alle Ewig­keit zu freuen! Wie glück­lich, wenn sie vor Gott hin­tre­ten kön­nen und sagen: „Wir haben das Leben aus dei­ner Hand ange­nom­men. Unser Gewis­sen ist rein. Wir dür­fen freu­dig vor den Rich­ter­stuhl Got­tes tre­ten.“ Was wie­gen dage­gen die Sor­gen, die Ver­zichte und die Ent­beh­run­gen! Sie sol­len nicht gering­ge­schätzt wer­den. Selbst­ver­ständ­lich berei­ten viele Kin­der grö­ßere Arbeit, mehr Sor­gen als ein Ein­zel­kind – in der Regel. Es muß nicht immer so sein. Manch­mal ist ein Ein­zel­kind ein viel grö­ße­res Sor­gen­kind als fünf oder zehn Kin­der. Auch das kommt vor. Aber immer­hin, die Kin­der ver­meh­ren in der Regel die Sorge. Und manch­mal läßt sich jemand zu einer Äuße­rung der Unge­duld hin­rei­ßen. Eine Mut­ter sagte ein­mal: „Ach, wenn doch nicht die Kin­der wären! Es ist zum Ver­zwei­feln.“ Am Abend die­ses sel­ben Tages hörte sie, wie der fünf­jäh­rige Hans sei­nem Abend­ge­bet etwas leise hin­zu­fügte. Sie fragte: „Was hast du da gebe­tet?“ „Schau“, sagte der Hans, „Mut­ter, du hast heute mor­gen gesagt: 'Ach, wenn doch nicht die Kin­der wären!' Da habe ich das Jesu­lein gebe­ten, er möge mich doch holen, dann sind es nicht mehr so viele.“ Die Mut­ter hat nie mehr über ihre vie­len Kin­der geklagt.

Es ist nun ein­mal so, wie die Nach­folge Christi bemerkt: „Du kannst nicht dop­pelte Freude haben, hier auf Erden genie­ßen und drü­ben mit Chris­tus herr­schen.“ 

Das heißt, man muß sich ent­schei­den. Ent­we­der man sucht hier ein Leben des Genus­ses und des Schwel­gens, oder man dient hier und nimmt die Arbei­ten und Mühen und Sor­gen des Lebens auf sich, um sich drü­ben zu freuen. 
Die rumän­ische Köni­gin Car­men Silva hat ein­mal das bedeut­same Wort gespro­chen: „Wer sich für die Kin­der nicht opfern will, der soll nicht hei­ra­ten.“ Jawohl, dazu hei­ra­tet man, um sich den Kin­dern zu opfern. Man kann es noch ergän­zen, indem man sagt: Wer keine Kin­der erzie­hen will, der soll nicht die Ehe ein­ge­hen. Wir müs­sen uns auf die­ser Welt für Gott und gegen die Bequem­lich­keit ent­schei­den. Wir müs­sen auf die­ser Welt die­nen, arbei­ten, lei­den, um die ewige Selig­keit zu gewin­nen. „Siehe, du kannst nicht dop­pelte Freude haben, hier auf Erden genie­ßen und drü­ben mit Chris­tus herr­schen.“

alles aus der Predigt Die Bedeu­tung des Kin­der­se­gens von Prälat Prof. Georg May

Gibt es Worte, die in den letzten 50 Jahren in Europa mehr Vergessenheit geraten sind, als die Worte "Kindersegen" oder "Kinderreichtum"?

Dienstag, 24. Juli 2012

Bege­hungs­sün­den und Unter­las­sungs­sün­den

"Wir unter­schei­den sodann Bege­hungs­sün­den und Unter­las­sungs­sün­den. 
Bege­hungs­sün­den sind die­je­ni­gen, die im Voll­brin­gen des Bösen beste­hen. Es wird eine innere oder äußere Hand­lung gesetzt, die gegen Got­tes Gesetz ver­stößt, ein Dieb­stahl, ein Ein­bruch, eine Ver­leum­dung, eine Lüge. 
Unter­las­sungs­sün­den beste­hen im Ver­säu­men des pflicht­mä­ßi­gen Guten. Meist aus Träg­heit, Bequem­lich­keit, Feig­heit. 
Die Men­schen unter­las­sen das Gebet, den Besuch des Got­tes­diens­tes, den Emp­fang der Sakra­mente. Sie unter­las­sen das Dan­ken gegen Gott, die Reue über ihre Sün­den
Vor allem unter­las­sen sie Taten der Nächs­ten­liebe. Das ist ein wei­tes Feld, wo die Hilfs­be­reit­schaft, der Trost, der Bei­stand unter­las­sen wird."

alles aus der Predigt Sünde und Schuld – Abwen­dung von Gott von Prälat Prof. Georg May

Montag, 23. Juli 2012

Kardinal Merry del Val über katholischen Mut

Kardinal Merry del Val

"Handeln wir niemals, um der Welt zu gefallen. Haben wir den Mut, die Kritik, die Missbilligung der Welt zu ertragen; wenn Gott zufrieden ist, braucht uns nichts anderes zu kümmern." 

"Wir müssen den Mut haben, die Wahrheit zu bezeugen und keiner Aufgabe auszuweichen. Wir müssen den Mut haben, dem Lächerlichen die Stirn zu bieten, denn oft besteht unsere Aufgabe im Spott der Welt. Tut das aus Liebe zu Unserem Herrn, und um Ihm nachzueifern."
Kardinal Rafael Merry del Val 


Mehr über den Diener Gottes Kardinal Rafael Merry del Val, der unter Papst Pius X. Kardinalstaatsekretär war, Hier

Die Sünden gegen den Heiligen Geist

In der Pastoral heutzutage völlig unter den Tisch gefallen, obwohl häufiger denn je:
"Die letzte und furcht­barste Sünde oder ein gan­zes Bün­del von Sün­den faßt man zusam­men unter der Sünde wider den Hei­li­gen Geist. Die Sünde wider den Hei­li­gen Geist ist das bestän­dige eigen­sin­nige Wider­stre­ben gegen die Ein­spre­chun­gen Got­tes. 
Wir alle ken­nen Ein­ge­bun­gen Got­tes. An Kreuz­we­gen spü­ren wir, wie wir hin- und her­ge­zo­gen wer­den. Soll ich den beque­men, leich­ten, ange­neh­men Weg gehen oder den schwe­ren, stei­len und ermü­den­den? Die Stimme, die uns zum beque­men rät, ist gewöhn­lich die Stimme des Ver­su­chers. Und die Stimme, die uns auf den schwie­ri­gen Weg weist, ist gewöhn­lich die Stimme Got­tes, ist gewöhn­lich eine Ein­spre­chung des Hei­li­gen Geis­tes. Wer aus Müdig­keit oder aus Schwä­che gele­gent­lich den Ein­spre­chun­gen des Hei­li­gen Geis­tes wider­strebt, hat noch nicht die Sünde wider den Hei­li­gen Geist began­gen, son­dern nur wer bestän­dig und eigen­sin­nig den Ein­spre­chun­gen des Hei­li­gen Geis­tes wider­strebt. 
Wer also unbuß­fer­tig in sei­ner Sünde ver­harrt, wer der erkann­ten Wahr­heit ein­deu­tig wider­strebt, wer ver­stockt ist gegen die Ein­spre­chun­gen Got­tes, der begeht die Sünde wider den Hei­li­gen Geist. Das ist die ein­zige unver­geb­bare Sünde, unver­geb­bar des­we­gen, weil der Betref­fende sich gegen die Ver­ge­bung wehrt. Selbst­ver­ständ­lich, wer von die­ser Sünde abläßt, kann auch dafür Ver­zei­hung emp­fan­gen. Aber solange er in der Sünde ver­harrt, kann sie nicht ver­zie­hen wer­den. „Diese Sünde wird nicht ver­ge­ben, weder in die­ser noch in der jen­sei­ti­gen Welt“, sagt der Herr. Sie ist unver­geb­bar, weil sie näm­lich mit Unbuß­fer­tig­keit iden­tisch ist. 
Diese Sünde wider den Hei­li­gen Geist scheint mir heute häu­fi­ger als noch vor vier­zig, fünf­zig Jah­ren zu sein. Wer sich immer­fort und beharr­lich jeder Auf­for­de­rung zum Gebet und zum Got­tes­dienst ent­zieht, wer schon gereizt reagiert, wenn er die Glo­cken hört, die ihn zu Gebet und Got­tes­dienst rufen – und sol­che Men­schen gibt es in grö­ße­rer Zahl –, wer allen Mah­nun­gen gegen­über taub ist und den Mah­nen­den ver­spot­tet und her­ab­zu­zie­hen sucht – sol­che Men­schen habe ich erlebt! –, bei dem besteht die Gefahr, daß er in der Sünde gegen den Hei­li­gen Geist lebt. Diese Sünde ist die furcht­barste von allen, denn sie hat den Ver­lust der ewi­gen Selig­keit zur Folge. Wer in der Sünde wider den Hei­li­gen Geist lebt, wird schon auf Erden unzu­frie­den und unglück­lich, und er wird unse­lig und ver­lo­ren in der Ewig­keit. 
Wenn ein sol­cher geret­tet wer­den soll, dann nur durch inten­si­ves Gebet vie­ler Men­schen, die Gott anfle­hen, seine ver­dun­kelte Seele zu erleuch­ten. Sein Wille ist ver­här­tet, sein Ver­stand ist ver­blen­det, er weicht dem Licht der Gnade Got­tes aus, er recht­fer­tigt sein Tun mit sei­nen fal­schen Argu­men­ten. Die Unbuß­fer­tig­keit ist die Sünde, die den Zorn Got­tes auf sich zieht."
alles aus der Predigt: Die Arten der Hauptsünden von Prälat Prof, Georg May