Freude des Herzens Jesu am Fürbittgebete – Jesus zur hl. Mechthild von Helfta

Eines Tages schaute die hl. Mechthildis im Geiste den Herrn, wie er an einem Tische saß und sie durfte ihm allerlei gute, ihm angenehme Gerichte vorsetzen, das sind gute Werke, z.B. Danksagung für alle Gaben und Wohltaten. 

Da fragt sie nun: „Mein Geliebter! Was schenke ich Dir, so ich bitte für Deine Freunde?“ 
Er antwortete: „Du schenkst mir einen edlen Wein, der da fröhlich macht mein Herz, wie geschrieben steht: „Der Wein erfreut das Herz des Menschen.“ 
Die Seele sprach: „Was schenke ich Dir, so ich bitte für die Sünder?“ Er entgegnete: „Du schenkest mir den süßesten Wein, der da Honig und Honigseim übertrifft, wenn du bittest für meine Feinde, die da im Stande der Gnadenlosigkeit sind, auf dass sie zu mir bekehrt werden.“ 
Die Seele sprach: „Aber was schenke ich Dir, wenn ich für die armen Seelen bitte?“ 
Der Herr antwortete: „Einen Wein, der mein Herz erfreut, wenn Du für diejenigen bittest, welche auch noch in meiner Gnade sind, damit sie desto eher aus den Peinen erlöst werden.“ 
Als sie nun einmal für die armen Seelen die heilige Kommunion aufopferte, sprach zu ihr der Herr: „Bete für sie ein Vater unser in Vereinigung mit der Meinung, in welcher ich aus meinem Herzen dieses Gebet den Menschen übergeben habe, dass sie es sprechen sollen.“

(Aus: Großes Herz-Jesu-Buch, P. Franz Hattler S.J., Regensburg, Druck und Verlag von Friedrich Pustet, 1901, S. 507)