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Freitag, 31. August 2012

Was man aus der Demut der hl. Isabella, der Schwester des hl. König Ludwig, lernen kann


Früher wurde am 31. August das Fest der Schwester des hl. Königs Ludwig gefeiert:

Die heilige Isabella, Jungfrau zu deutsch: die Gottgeweihte
Ihr Festtag, Gedenktag oder auch Verehrungstag genannt wurde vom Papst Urban VIII. auf den 31. August festgelegt. Später wurde ihr Gedenktag auf ihren Todestag, den 22. Februar verlegt
  • * im März 1225
  • 22. Februar 1270 mit 42 Jahren oder wie manchmal auch zu lesen ist mit 45 Jahren
  • Klostergründerin: sie stiftete im Jahr 1255 die Klarissenabtei Longchamp
  • Heiligsprechung: im Jahr 1521 durch Papst Leo X.
Mitten unter Dornen und Gestrippe, verborgen unter dichtem Grase, oft unbemerkt dem Auge des Menschen, blüht das kleine, bescheidene Veilchen und verbreitet ringsumher seinen lieblichen Wohlgeruch. So blühte am königlichen Hofe von Frankreich vor mehr als 600 Jahren eine gar holde, fromme Jungfrau, Isabella, zu deutsch: „die Gottgeweihte”. Ihr Vater, den sie schon mit zwei Jahren durch den Tod verlor, war König Ludwig VIII: von Frankreich, ihre Mutter war die gottselige Blanka, und ihr einziger Bruder war Ludwig der Heilige. Wie ihrem Sohne Ludwig, flößte die fromme Mutter Blanka auch ihrer Tochter einen lebendigen Abscheu und Haß vor der Todsünde ein und entflammte ihr Herz zur Liebe Jesu. Vor den Augen der Mutter übte Isabella schon als Kind die schönsten Tugenden und heilige Werke der Gottes- und Nächstenliebe aus. Vom dreizehnten Jahre an war ihr ganzes Leben ein ununterbrochenes Beten und Arbeiten. Die Pracht des Königlichen Hofes und der Kleiderputz waren ihr zum Ekel; lieber war ihr die Einsamkeit und der Umgang mit Gott, dem sie auch ihre Jungfrauschaft geweiht hatte.
Als daher des deutschen Kaisers junger Sohn Konrad um ihre Hand anhielt und der Papst, ihre Mutter und ihr heiliger Bruder in sie drangen, seine Hand anzunehmen, weigerte sie sich standhaft, schützte ihr Gott gemachtes Gelübde vor und schrieb an den Papst mit aller Ehrfurcht:
„Es ist etwas Größeres, die letzte Stelle unter gottgeweihten Jungfrauen einzunehmen, als Kaiserin und erste Frau der Welt zu sein.”
Wie demütig die hl. Isabella war kann man weiter hier  lesen.

Folgendes ist aus der Ott´schen Heiligenlegende, 1855:
Wie notwendig die Tugend der Demut ist, um heilig und selig zu werden

Unter den vortrefflichen Tugenden, welche im Herzen der hl. Isabella Wurzel gefasst haben, leuchtet vor allem die Demut hervor. Weil Maria, die allerseligste Jungfrau, diese Tugend ganz besonders geliebt und geübt hatte und Isabella ihr hierin nachfolgen wollte, nannte sie das Kloster, welches sie stiftete „zur Demut unserer lieben Frau“, sie wusste, dass die Demut die Grundlage und Hüterin aller Tugend ist, und auf diese Tugend wollte sie mit den Klosterfrauen das Gebäude der Vollkommenheit bauen. Sie führte auch ihren Entschluss aus und übte diese Tugend bis zu ihrem Tod in höchstem Grade. 
Auch du, mein Christ, wer du immer bist, musst die Tugend der Demut üben, wenn du heilig und selig werden willst. Der Demütige hält sich für den Letzten unter seinen Mitbrüdern, will der Letzte sein und für den Letzten auch gehalten und als solcher behandelt werden. 
Diese Gesinnung muss dich durchdringen, wenn du heilig werden willst, sie ist die Wurzel aller heiligen Tugenden
Denn wie die Blume, sagt der hl. Gregorius, vom Safte der Wurzel lebt und wächst, aber von der Wurzel abgeschnitten sogleich verdorrt, ebenso verdorrt jede Tugend, wenn sie nicht an der Wurzel der Demut bleibt und verdorrt auf der Stelle. Um dies besser zu verstehen, will ich es Dir an einigen Tugenden zeigen.

Ohne wahren, lebendigen Glauben kann niemand selig werden, aber um glauben zu können, musst du demütig sein, das heißt du musst deinen Verstand gefangen geben und für wahr halten, was Gott geoffenbart hat und die Kirche lehrt, auch wenn es dein Verstand nicht begreift. 
Der Hochmütige will dies aber nicht tun, er will begreifen, wo Christus sagt, du musst glauben. Daher ist auch der Hochmut der Anfang aller Ketzerei. 
Ebenso stützt sich die Hoffnung auf die Demut, denn der Demütige fühlt seine Not, seine Schwachheit, sein Elend und nimmt deshalb seine Zuflucht zu Gott und setzt seine Hoffnung auf ihn. Der Demütige verzweifelt nie, wohl aber der Hoffärtige (der Stolze).

Auch die Liebe zu Gott wird von der Demut entzündet, denn der Demütige weiß, dass alles, was er hat, ein Geschenk Gottes ist, das er nicht verdient und wird deshalb auch wieder zur Liebe Gottes entflammt, wenn er sieht, wie gut Gott gegen ihn ist. 
Nur der Demütige liebt seinen Nächsten aufrichtig, der Hochmütige beneidet ihn und betrübt ihn; denn der Demütige hält sich ja für den Geringsten, ist mit allem zufrieden und schaut nur auf seine eigenen Gebrechen.

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