Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Donnerstag, 27. Oktober 2011

Bitte für uns Sünder...und für die armen Heidenkinder!

Dieser Artikel von 1892 sollte besonders in unserer Zeit Gehör finden, wo selbst bei vielen von Gott berufenen Seelen der Missionseifer erkaltet ist. 

Die Mitglieder vom "Verein der heiligen Kindheit zum Heile der Heidenkinder" beteten im 19. Jahrhundert ein Ave Maria mit dem Zusatz „Heilige Maria, Muttergottes, bitte für uns Sünder und für die armen Heidenkinder". 

Es kostet nicht viel, ein solches Ave einmal am Tag zu beten, und es sind unzählige Seelen darauf angewiesen!

Folgendes ist aus: Die katholischen Missionen, Illustrierte Monatsschrift, 20. Jahrgang, 1892 Herder’sche Verlagsbuchandlung, Freiburg i. Br., S. 156:

Ein Gebets-Kreuzzug ganz eigener Art ist kürzlich von einem eifrigen Priester in England, P. Henry, Mitglied der Missionäre von Mill-Hill und Rektor der apostolischen Schule in Freshfield bei Liverpool, angeregt worden. In einem offenen Brief wendet er sich an sämtliche Klosterfrauen von Großbritannien und Irland mit folgendem Aufruf: 
„An Euch, die Bräute Christi, unseres Herrn, dessen Interessen die Eurigen sind, wende ich  mich in diesem Briefe. Der Gedanke, dass in diesem Augenblick mehr als 900 Millionen Heiden über die weite Erde hin zerstreut leben, die vom wahren Gott nichts wissen, und noch nie Seinen heiligen Namen vernommen; die Erwägung, dass täglich etwa 50.000 dieser Armen verlassen Seelen dahinsterben, um vor dem Richterstuhl Gottes zu erscheinen, wo auch wir einst stehen werden: dies weckt die innigste Teilnahme eines jeden christlichen Herzens; es muss aber ganz besonders lauten Wiederhall finden in Eurer Seele, die Ihr als Bräute Christi viel lebhafter und tiefer die Tatsache erfasset, dass Er, euer göttlicher Bräutigam, für die Erlösung der Menschheit sein heiliges, kostbares Blut vergossen hat. Darum verlangt Ihr gewiss alle, nach möglich dazu beizutragen, dass der überreiche Segen der Erlösung hingetragen werde zu jenen Völkern, die da noch sitzen im Tale der Finsternis und im Schatten des Todes. Es hat aber unser Herr selbst uns nahe gelegt, wie wir alle ohne Ausnahme an diesem großen Werke helfend uns beteiligen können. Denn von Seinen göttlichen Lippen kam das Wort: „ So betet denn, dass Herr der Ernte Arbeiter sende in Seine Ernte“ (Matth. 9, 38). Das aber ist ein ganz besonderer Zweck des Gebets-Kreuzzuges, zu dem ich alle, alle auffordern möchte, nämlich von Gott die Gnade zu erflehen, dass Er durch zahlreiche Berufe die Zahl eifriger Missionspriester vermehren möge.  
Jeden Tag ein einziges Ave Maria von jeder Klosterfrau in Großbritannien und Irland mit Andacht verrichtet, ist alles, um was ich bitte. Nicht wahr, ihr versprecht mir alle dieses tägliche Ave? Bedenket, die Erde ist so groß, ja ungeheuer- 900 Millionen Heiden! Jeder tüchtige Missionär aber, der hinauszieht in die Missionsländer, vermag viele, viele dieser unglücklichen Seelen Gott und dem Himmel zu gewinnen.

Wir können unsererseits durch Schriften und Predigen gewiss manches edle Jünglingsherz für dieses große Herz begeistern. Wenn aber Gott ihnen nicht die wirkliche Berufsgnade gibt, wenn‚ der Herr der Ernte nicht selbst sie sendet, dann werden sie schließlich doch nur Mietlinge sein, statt wahre Hirten der Herde‘. 
Angenommen nun, es seien in England an die 4000 Klosterfrauen, und ebenso viel Irland und Schottland – ich denke, diese Berechnung wir ziemlich richtig sein - , so ersieht man leicht was ein tägliches Ave von all diesen Tausenden gottgeweihter Jungfrauen bedeutet. Falls nun weiter jene Schwestern, die dem Unterricht sich widmen, auch sämtliche unschuldige Kinder zum Mitbeten einladen, dann wird die Wirkung sich bald offenbaren in einer erfreulichen Zunahme von Berufen zum Priestertum und Apostolat, und zugleich darin, dass der liebe Gott unsere heimatliche Kirche und ihre Tätigkeit umso reichlicher segnen wird. ‚Seid barmherzig, und ihr werdet Barmherzigkeit erlangen‘“.