Sonntag, 16. September 2012

Der wahre Gott und andere Gottesvorstellungen

Anbetung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
Albrecht Dürer
Das Dogma, der Glau­bens­satz von der Drei­fal­tig­keit Got­tes ist das Grund­dogma des Chris­ten­tums. 
Durch diese Got­tes­aus­sage unter­schei­det sich das Chris­ten­tum wesent­lich von heid­ni­schen, moham­me­da­ni­schen und jüdi­schen Got­tes­vor­stel­lun­gen. 
Die klas­si­sche For­mu­lie­rung die­ses Dog­mas lau­tet: „Ein Gott in drei Per­so­nen. Ein­heit der Natur und Drei­heit der Per­so­nen.“ Diese Aus­drü­cke – Natur, Per­so­nen – stam­men aus der Phi­lo­so­phie. Sie fin­den sich nicht in die­ser Form in der Hei­li­gen Schrift. Aber sie sind ein genui­ner Aus­druck des­sen, was uns die Hei­lige Schrift über den drei­fal­ti­gen Gott offen­bart. Die Wirk­lich­kei­ten des­sen, was mit die­sen Aus­drü­cken aus­ge­sagt wer­den soll, fin­den sich in der Hei­li­gen Schrift bezeugt.

Die Drei­ei­nig­keit wurde geof­fen­bart bei der Taufe Jesu im Jor­dan. Da öff­nete sich der Him­mel, und eine Stimme sprach: „Die­ser ist mein gelieb­ter Sohn, an dem ich mein Wohl­ge­fal­len habe.“ Und der Hei­lige Geist kam wie etwas Tau­be­n­ähn­li­ches auf ihn herab. 

Noch deut­li­cher ist die Drei­fal­tig­keit geof­fen­bart im Mis­si­ons­be­fehl des Herrn, wie wir soeben im Evan­ge­lium ver­nom­men haben: „Leh­ret sie und tau­fet sie im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes.“ Das drei­fa­che „und“ – „und des Soh­nes, und des Hei­li­gen Geis­tes“ – und die Wie­der­ho­lung des Arti­kels – „des Vaters, des Soh­nes, des hei­li­gen Geis­tes“ – zwingt dazu, Vater, Sohn und Hei­li­gen Geist als real unter­schie­dene Per­so­nen anzu­neh­men. Bei­des ver­bie­tet die Unter­ord­nung der drit­ten Per­son unter die zweite und der zwei­ten Per­son unter die erste. Dass aber die Taufe in einer Kraft und Auto­ri­tät auf den Namen – Sin­gu­lar! – erfolgt, das spricht für die Ein­heit der Natur, die Ein­heit des Wesens.