Die Gewissenserforschung beim Nächsten
Solange man noch nicht heilig ist, neigt man leider dazu, den Nächsten für schlechter als sich selbst zu halten. Ein Kennzeichen der Heiligkeit ist es, dass es in diesem Zustand grundsätzlich anders herum ist - alle anderen sind besser als er selbst, glaubt der Heilige aus tiefster Überzeugung. Solange wir da noch nicht angekommen sind, sollten wir uns die ernste Mahnung des heiligen Pfarrers von Ars täglich zu Herzen nehmen:
"Was würdet ihr von einem Menschen sagen,
der auf dem Acker seines Nachbarn arbeitet und den seinigen unbebaut liegen ließe?
Nun so macht ihr es. Ihr wühlt stets in dem Gewissen anderer und das eurige
lasst ihr brach liegen. O, wenn der Tod kommt, wie werdet ihr es bedauern, dass
ihr euch so viel um andere und so wenig um euch selbst gekümmert habt, denn
über euch und nicht über andere werdet ihr Rechenschaft abzulegen haben.
Denken wir an uns an unser Gewissen, auf das wir immer sehen müssen, wie auf unsere Hände, ob es rein ist."